Weil die Geschichtswissenschaft die einzige Wissenschaft ist, die ihre Methoden auf sich selbst anwenden kann ("Geschichte der Geschichtswissenschaft"). Anders ausgedrückt: Sie ist die ultimative Wissenschaft, die Wissenschaft schlechthin. Alle anderen Disziplinen sind nur Hilfswissenschaften oder Paradigmen, durch deren Brille man die Geschichte betrachtet. Nach dem Verscheiden der alten Metaphysik (Ontologie), die die Wahrheit in der Geschichte gesucht hat, erhebt die Physik (Faktizitätswissenschaft) die Geschichte selbst zur Wahrheit.
Darauf aufbauend gilt dann: Männer machen Geschichte - nämlich diejenigen, die sie festhalten. Und da der Mensch ein geschichtliches Wesen ist, bedarf er ihrer Aufzeichnung. Nur so kann er für die Zukunft lernen. Leider kann man nur zu leicht zum Schluss gelangen, dass das einzige, was der Mensch aus der Geschichte lernen kann, das ist, nichts aus der Geschichte zu lernen. Aber dem muss ich widersprechen. Wenn man etwas aus der Geschichte lernt, dann ist das, welch mächtige Waffe sie darstellen kann. Ob nun zum Guten (Erkenntnisgewinn) oder zum Bösen (Verschleierung).