Montag, 27. April 2015

Donnerstag, 23. April 2015

Xenophons Sokrates: Materialismus und das Problem des Neuen

Ein interessanter Punkt, an dem man mit Xenophons Sokrates[*] gegen Hume kommen kann: Wenn anerkannt wird, dass der Mensch aus und mit den Elementen ein Dasein besitzt, die auch die Welt konstituieren, dann ist das insofern so, als er eine kleine Menge dieser Elemente in seinem Körper beherbergt, während eine unendlich größere Menge davon in der Welt für das Dasein der Welt sorgt. Spannend wird dann die Frage, ob man einen Analogieschluss durchführen darf, wenn anerkannt wird, dass der Mensch aus und in der Vernunft ein Dasein besitzt. Heißt dies, dass er in sich eine kleine Menge dieser Vernunft beherbergt, während eine unendlich größere Menge davon in der Welt für deren Dasein aus und in der Vernunft sorgt?

Dienstag, 21. April 2015

Prima Causa und Kontingenzerfahrung

Das Irdische kann philosophisch als Kausalnexus aus sekundären Ursachen beschrieben werden - und wer darüber hinausblickt, der landet bei der prima causa. Natürlich ist das individualpsychologisch nicht notwendig: Schließlich kann man durchaus bei der Feststellung einer Torheit verharren.

Montag, 20. April 2015

Anselm und die Frage des Gottesbeweises

Die "Toren", auf die Anselm in Kapitel 2 seines Proslogion zu sprechen kommt, sind zunächst einmal diejenigen, die gemäß Psalm 14,1 "in ihrem Herzen [sagen]: Es gibt keinen Gott." Der Psalm selbst konstatiert übrigens in den folgenden Versen 2-3: 

"Der Herr blickt vom Himmel herab auf die Menschen,
ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
Alle sind sie abtrünnig und verdorben,
keiner tut Gutes, auch nicht ein einziger.
"

Es sind also nicht "die Ungläubigen" als spezielle Gruppe gegenüber den Gläubigen,[*] die "nach Anselms Gleichung" die "Toren" seien, sondern alle Menschen. Und das ist gleichsam der Anspruch, unter dem Anselm sein Argument formuliert: 

An ergo non est aliqua talis natura,
quia "dixit insipiens in corde suo: non est deus"?

 Anselm geht der Frage nach, ob solch eine natura nicht vorhanden sein könne, wenn (und weil) alle Menschen sie von Herzen verneinen.

Dienstag, 14. April 2015

Glaube und Wissenschaft

Ohne religiösen Glauben keine Wissenschaft - das kann man so pauschal sagen, und es zeigt sich sehr schön anhand der Wissenschaftsgeschichte. Die intelligible Welt entspringt dem Glauben an eine nach-denkbare Schöpfung, die von ihrem Schöpfer vor-gedacht wurde, die fides quaerens intellectum zieht sich durch die letzten 2000 Jahre: Die empirischen Methoden verdanken wir u.a. dem Franziskaner Bacon, "Ockhams Rasiermesser" wurde gar direkt nach einem mittelalterlichen Mönch benannt, von den jesuitischen Astronomen ist meist nur negativ die Rede (wahrscheinlich weil sie Galilei im Experiment widerlegten), und mit Jean Picard (Berechnung des Erdumfangs), Francesco Grimaldi (Diffraktion des Lichtes) oder Gregor Mendel (Vererbungslehre) haben wir gar katholische Priester als Pioniere bestimmter Forschungsrichtungen, ebenso wie Georges Lemaître, der die von ihm entwickelte "Urknall-Theorie" (eigentlich ein Spottname der Verfechter der mittlerweile überholten "Steady State"-Hypothese) gar gegen Albert Einstein verteidigen musste. Und das ist mal nur eine ganz kleine Auswahl aus der katholischen Seite, von der protestantischen Tradition haben wir hierbei noch gar nicht gesprochen.