Montag, 30. November 2015

Zur deutschen Identität

Es gibt einen Dualismus zwischen dem katholischen und österreichischen, durch und durch übernationalen Süd- und Westdeutschland (Rheinland) einerseits und dem protestantischen und preußischen, durch und durch kleinlich-nationalen Nord- und Ostdeutschland (Elbland) andererseits: Die alte Bundesrepublik war rheinisch dominiert, neben dem amerikanischen Einfluss gab es da freilich noch die französischen Nachbarn (und die grundlegende politische Spannung bestand zwischen Atlantikern und Gaullisten/Kontinentalisten, sowohl außen- als auch kulturpolitisch); die Ostzone hingegen umfasste die (alt-)preußischen Kernlande (Mark Brandenburg) plus das alte Königreich Sachsen und die beiden Großherzogtümer Mecklenburg (wo noch bis 1918 aus dem Kabinett heraus regiert wurde) - Hochburgen des ostelbischen Junkertums, dessen Mentalität natürlich nicht von jetzt auf nachher verschwand.

Sonntag, 15. November 2015

Libertärer Ikonoklasmus: Die "Klimadebatte"

"Werte" sind für den Ökonomen überwiegend quantifizierbare Zuschreibungen gegenüber materiellen Gütern; für den Soziologen hingegen z.B. eher (klassisch-weberianisch) der Inhalt einer urteilenden Stellungnahme, dessen Gültigkeit durchgesetzt werden soll. Der policy maker andererseits kann darunter alles und dessen Gegenteil verstehen, in der Praxis ist das meist irgendetwas im groben Bereich von Tugenden. Diese Unterschiede gilt es im Bewusstsein zu haben, wenn man über den Klimawandel diskutiert und dabei berücksichtigen will, "dass es eben nicht nur um Zahlen, sondern auch um Werte geht".[*]