Montag, 21. Mai 2012

Zur Causa Galilei

Dass der heliozentrische Ansatz (der an sich ja nicht ganz richtig ist, da die Sonne nicht das Zentrum des Universums darstellt) skeptisch aufgenommen, dennoch an einigen Universitäten neben dem geozentrischen Ansatz gelehrt wurde, lag daran, dass er zunächst schlichtweg nicht zu beweisen war. Er widersprach den empirisch gewonnenen Ergebnissen, die auf der Beobachtung der Natur basierten, und Kopernikus selbst hat die Sonne eigentlich auch eher aus ästhetischen Gefühlen heraus in die Mitte gestellt denn aus rationaler Notwendigkeit. Der heliozentrische Ansatz hat sich wissenschaftsgeschichtlich erst in einem Prozess aus immer spezifischer werdenden Berechnungen (von der Kreisbahn zur Ellipse) durchsetzen können, weil er - im Gegensatz zur konkurrierenden Epizyklentheorie - genauere Vorhersagen von beobachtbaren Phänomenen erbringen konnte: ein ursprünglich religiöses Element, bei dem der Prophet durch Weissagung bezeugt, dass er die Wahrheit verkündet.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Nochmal zum Sinn des Lebens

Teil 1

Ich begreife den Sinn, d.h. die Bedeutung meines Lebens ursächlich, d.h. von der Ursache meines konkreten Lebens her (= meine Eltern) als Vereinigung (sie haben sich sowohl biologisch als auch ökonomisch zusammengetan), Verzicht (sie haben biologisch auf mindestens eine Körperzelle, ökonomisch auf materielle Güter verzichtet) und Verantwortung (sie haben mich mit bestimmten Antworten auf bestimmte Fragen ausgestattet und Fürsorge geleistet). Das entspricht gleichzeitig der ursprünglichen, d.h. vom Ursprung des Lebens her (= Gott) gedachten Bedeutung: In Jesus Christus hat Gott sich vollständig mit der Welt vereint (er ist als ganzer Mensch in die Welt getreten), er hat Verzicht geübt, d.h. auf all das verzichtet, was ihm als Gott eigentlich zustünde (vom Verzicht auf weltliche Herrschaft, die dem Menschen übertragen wurde, ging dies bis zum vollständigen Selbstverzicht im Kreuzesopfer), und trotz allem Verantwortung getragen (von der Fürsorge für das Volk Israel über den Prozess vor Pilatus, bei dem er als Unschuldiger die Todesstrafe erhalten hat, bis hin zur Auferstehung, bei der er die Verheißung an das Volk Israel erfüllt hat).

In ihrer Fülle lassen sich diese drei Elemente in einem Wort zusammenfassen: Liebe.