Sonntag, 14. Dezember 2014

Vollkommenheit, Bewusstsein und Dreifaltigkeit

  • Wenn Gott Vollkommenheit ist, 
  • und wenn Gott Bewusstsein ist, 
  • dann folgt daraus das drei-eine Personsein Gottes logisch und vernünftig.

Die Vollkommenheit ergibt sich aus dem Argument aus der Kontingenz bzw. noch deutlicher aus dessen kinesiologischer Formulierung (unbewegter Beweger): Als reine Wirklichkeit ist Gott das vollständige Wirklich-Sein jeglicher Möglichkeit. Das heißt: Sein Dasein ist Vollkommenheit, Vollendung, Abgeschlossenheit, "Zu-Ende-Gebrachtheit".

Das Bewusstsein ergibt sich (neben dem grammatischen Argument Robert Spaemanns) aus der (onto-)logischen Abhängigkeit des Kontingenten vom Nicht-Kontingenten und der damit zusammenhängenden Abhängigkeit des Unvollkommenen vom Vollkommenen: Unvollkommenheit kann nicht in der Vollkommenheit vorhanden sein, sondern sie kann überhaupt nur dann, dadurch und deswegen existieren, dass und wenn die Vollkommenheit ihr Raum (und Zeit) gibt. Dazu ist es logisch notwendig, dass die Vollkommenheit sich selbst zurücknimmt. Eben dieses "Sich-Selbst-Zurücknehmen" ist der wesentliche Kern von Bewusstsein. Denn: Bewusstsein bedeutet Erkenntnis darüber, dass man ist (existenzielle Erkenntnis), sowie darüber, was man nicht ist (essentielle Erkenntnis).